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DAS FLAMMEN VON KERAMIK

Traditionelles Handwerk

Flammen von Keramik

Das Flammen von Keramik bezeichnet das Aufbringen eines wiedererkennbaren Musters auf Keramikteile. Erste Funde zu einer weiß-blau gefärbten Keramik stammen in der Gegend rund um Gmunden aus dem Jahre 1600, woraus sich die typische Dekortechnik, das „Geflammte“ bzw. das „Gmundnerische Geschirr“ entwickelte. Das Handwerk der Flammer*innen erlernt man in rund zwei Jahren, bei der auf nachhaltige und lokale Produktion Wert gelegt wird. Typisch sind Muster in Schleifen oder Schlingen, in Streifen, Wellen oder Bögen. Die grüne Bänderung in Verbindung mit dem weißen Glasurgrund bildet das typische „Grüngeflammte“, das auf Geschirr und Dekorgegenstände angebracht wird.

Immaterielles Kulturerbe im österreichischen UNESCO-Verzeichnis

Flammen von Keramik

05. Mai 2021

Das traditionelle Handwerk aus Gmunden: Das Flammen von Keramik wurde im Mai 2021 in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.

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Begriffsdefinition

Unter dem Begriff ‚Immaterielles Kulturerbe’ werden weltweit seit 2003 vielfältige gelebte Traditionen von der UNESCO dokumentiert und geschützt. Ob darstellende Kunst, Bräuche, Feste, Naturwissen oder Handwerkstechniken – alle Formen des immateriellen Kulturerbes sind immer von menschlichem Wissen und Können sowie einer Vielfalt von Fertigkeiten getragen. Mit der Sichtbarmachung von Bräuchen und Praktiken entsteht ein neues Verständnis für regionale Besonderheiten, und es wird ein wertvoller Beitrag zu deren Erhaltung geleistet.

Was wird alles geflammt?

In unserer Manufaktur werden aktuell über 900 verschiedene Artikel geflammt.

Dazu zählen:

  • Tassen,  Becher, Häferl, Teller, Tischaccessoires, Kannen, Schüsseln, Schalen, Platten, Krüge und weitere Accessoires wie Vasen.

Das Geflammte-Dekor wird heute in vier Varianten angeboten:

  • Geflammt, mehrfarbig Geflammt, Gestreift oder Pur Geflammt

Eine lange Tradition

Das Geflammte wird nach einem über 300 Jahre alten Brauch auch heute noch dekoriert.

In den 1990 Jahren wurde mit einem Malhörndl – in Gmunden „Piperl“ genannt – auf unzählige Haushaltswaren aufgetragen.

Nach dem „Piperl“ kam ein Malhörnchen aus Keramik zum Einsatz. Auch das Malhörnchen wurde in den Manufaktur-Werkstätten selbst hergestellt.

Seit ca. 15 Jahren wird das „Flammen“ mit der Flammstation umgesetzt.

Wie ist diese Technik entstanden?

Österreich zeichnet sich durch seine reiche und ausgeprägte Keramik-Tradition aus. Es gab eine große Anzahl von Hafnerwerkstätten in der Traunseeregion.

Die Werkstätten der Hafner werden bereits 1492 erwähnt. Bereits damals spritzen die Hafner mit grüner Farbe in Hörnern Muster auf Schüsseln aus Ton.

Um 1600 etablierte sich als typisches zeitgemäßes Dekor, ein indifferentes Muster, das zu dieser Zeit nicht nur in Gmunden, sondern auch in anderen Keramikregionen sehr beliebt war. Ein Kennzeichen dieses Dekors waren zunächst farbliche Punkte und Flecken auf weißer Bleiglasur, die eine Art Marmoreffekt erzielten. Aus einem zunächst verwendeten hellgrün, in Kombinationen mit Kobaltblau, sattem Grün und Braun, überwog ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Bänderung in Grün, die in Verbindung mit dem weißen Glasurgrund im Brand seither unter dem Sammelbegriff „Grüngeflammte Ware“ in den Handel kam und bis heute geführt wird. Bezeichnend ist die Nutzung vorwiegend für die Gebrauchs- oder Haushaltskeramik.

Eine Prägung der Region war auch den Gmundner Geschirr-Machern zuzuschreiben. Sie waren nicht nur auf Märkten, sondern verschifften ihre Erzeugnisse auch über die Traun bis nach Wien.

Das „Grüngeflammte“ oder auch „Gmundnerisches Geschirr“ genannt, kam bereits im 18. Jahrhundert in den Handel und kann so eine über 300-jährige Tradition aufweisen.

Das traditionelle Handwerk „das Flammen“ fand mit Franz Schleiß I. eine neue Heimat und Werkstatt. Er erwarb im Jahr 1843 das seit etwa 1500 bestehende Hafnerhaus am Graben und sein Sohn Leopold gründete 1903 die „Gmundner Tonwarenfabrik“ auf dem heutigen Gelände der Gmundner Keramik, wo auch noch heute die FlammerInnen ihr Handwerk ausüben.

Ab dem Jahre 1923 wurden mit der Künstlerin Gudrun Wittke-Baudisch wunderbare Formen und Muster rund um die Geflammt-Technik entwickelt.

Quellen:
Gollner, Irmgard, Gmundner Keramik, Töpfertradition einst und jetzt, Linz 1991.
Gollner, Irmgard, Gmundner Keramik, Kunst aus Ton, Feuer & Farbe, Linz 2003.
„Gmundner Keramik. Von der grüngeflammten Hafnerware bis zu den künstlerischen Entwicklungen der Gegenwart“ Ausstellungskatalog (maschin.schriftl.) Kammerhofmuseum-Kammerhofgalerie 17.6. – 31.8.1978.

Die Flammerinnen: 4 Damen aus Oberösterreich

Aktuell üben nur noch 4 Damen aus Oberösterreich das traditionelle Handwerk „Flammen von Keramik“ in der Gmundner Keramik Manufaktur in Gmunden aus. Hier stellen sie sich vor und erzählen etwas über ihre tägliche Arbeit:

STERNDI

Hallo, ich bin die Sterndi aus Scharnstein & habe 1987 bei der Gmundner Keramik zu arbeiten begonnen.

WAS ICH AM LIEBSTEN FLAMME

Ich flamm eigentlich alles gleich gerne, weil mir das Flammen einfach lustig ist. Früher waren wir viele Flammerinnen, heute sind wir nur noch zu viert. Da sieht man, wie wichtig, das Flammen und diese Technik heute ist.

Warum ich Flammerin geworden bin

Ich bin damals durch eine Freundin zur Gmundner Keramik gekommen, da diese immer so von ihrer Arbeit geschwärmt hat. Und das hat mich so beeindruckt, dass ich dann auch unbedingt hier anfangen wollte. Ich hab mich dann einfach auf „Gut Glück“ beworben und es hat geklappt und ich durfte dann auch gleich anfangen. Nach einigen Jahren hab ich dann sogar noch den Lehrberuf „Keramiker“ erlernen dürfen. Hier konnte ich ganz viele Arbeitsbereiche kennenlernen. Jedoch war und ist das Flammen meine liebste Aufgabe.

Seit der UNESCO Verleihung

haben mich schon ganz viele auf meine Arbeit angesprochen. Ich find’s schön und fühle mich geehrt!

CLAUDIA

Hallo, ich bin Claudia aus Altlenzing und arbeite seit dem 12.10.1995 bei Gmundner Keramik.

WAS ICH AM LIEBSTEN FLAMME

Ich flamme alles gerne. Es gefällt mir einfach und ist so lustig! Im flammen hab ich meinen Traumjob gefunden, den ich gerne bis zur Pension noch hier ausüben möchte.

Warum ich Flammerin geworden bin

Es war eigentlich Zufall. Ich bin gelernte Frisörin und hab mich damals umorientiert. Meine Nachbarin, die bei Gmundner Keramik gearbeitet hat, hat mir den Tipp gegeben, dass gerade Flammerinnen gesucht werden und gemeint, ich soll’s doch einfach mal probieren. Es hat mir dann auch gleich gefallen und auch geklappt und ich wurde angelernt. Zuerst hab ich beim Glasieren und Ausbessern geholfen und dann bin ich schon in die Flammerei gekommen. Und wie es der Zufall so wollte, war das genau die richtige Entscheidung für mich!

Seit der UNESCO Verleihung

hab ich ein voll gutes Gefühl und freu mich total, dass meine tägliche Arbeit dazuzählt!

SABRINA

Hallo, ich heiße Sabrina, komme aus Grünau und hab 1999 bei der Gmundner Keramik als Kerammalerin zu lernen begonnen.

WAS ICH AM LIEBSTEN FLAMME

Ich flamme eigentlich alles gleich gerne. Flammen ist einfach was Besonderes! Viele wissen ja nicht, dass das aufgespritzt wird. Die denken, dass wir das mit dem Pinsel aufmalen. Ich erklär dann immer, dass ich das früher noch mit einem sogenannten „Piperl“ bzw. „Malhörnchen“ gelernt habe und dass es die Flammstation, wie wir sie heute kennen, noch gar nicht so lange gibt.

Warum ich Flammerin geworden bin

Ich hab schon als kleines Mädchen immer gerne gemalt und überall meinen Zeichenblock mitgenommen und meine Zeichnungen mit Datum versehen. Zufällig hat die Gmundner Keramik damals Kerammalerinnen gesucht und ich hab mich für eine Lehrstelle beworben und beim Aufnahmetest gemalt.

Ich hab dann einige Jahre geflammt und bin erst 2012 in die Malerei gewechselt, weil einfach mehr Kerammalerinnen gebraucht wurden. Heute helfe ich noch oft aus und freu mich über die Abwechslung zwischen Malen & Flammen.

Seit der UNESCO Verleihung

… ich hab’s gleich mal allen meinen Freundinnen erzählt und mich sehr gefreut, dass meine Arbeit so wertgeschätzt wird und man jetzt weiß, was das eigentlich ist und was da dahinter steckt!

KARIN

Hallo, mein Name ist Karin und ich komme aus Laakirchen. 1993 habe ich bei Gmundner Keramik als Kerammalerin zu lernen begonnen.

WAS ICH AM LIEBSTEN FLAMME

Grün und Buntgeflammt flamm ich auch gerne. Aber eigentlich, gibt es kein Dekor was man nicht gerne macht 😉 Flammen ist einfach Flammen und deshalb etwas Besonderes.

Warum ich Flammerin geworden bin

Ich bin eigentlich durch meine Godi (Patentante) zum Keramik malen gekommen. Ich hab schon immer viel und gerne gemalt und meine Godi hat dann gemeint, dass das doch der perfekte Beruf für mich wär. Ich hab mich dann auch beworben und die Aufnahme gemacht. In meiner Lehrzeit durfte ich dann auch das Flammen erlernen.

Seit der UNESCO Verleihung

fühle ich mich sehr stolz, dass meine tägliche Arbeit Teil des immateriellen Kulturerbes ist.

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